Hat die DRUPA noch eine Zukunft?
Die Heidlerberger Druckmaschinen AG geht in Zukunft nicht mehr auf die DRUPA. Die Meldung hat in den vergangenen Wochen die gesamte Druckindustrie aufhorchen lassen. Neben Unternehmen wie Xerox und Bobst kehrt jetzt auch die Heidelberger Druchmaschinen AG der DRUPA den Rücken und setzt in Zukunft verstärkt auf gezielte Regionale Veranstaltungen, Online Messen und Webinare.
Bei all der Aufregung über die Absage der Heidelberger Druckmaschinen AG und anderen globalen Playern, darf man eines nicht vergessen, auf der DRUPA stellen nichtnur die Heidelberger Druckmaschinen AG, Bobst oder Xerox aus. Viele kleinere und auch größere Aussteller wie z.B. König & Bauer halten nach wie vor an der Teilnahme fest – bis jetzt.
Wird sich die Situation in den nächsten Monaten nicht signifikant verändern, ist davon auszugehen, dass weitere Aussteller der Messe Ihre Teilnahme überdenken werden und es weitere Absagen geben wird.
Die Corona Pandemie hat einen Prozess in Gang gesetzt, der vor wenigen Monaten noch undenkbar gewesen wäre. Unternehmen die vorher strikt gegen Home Office Arbeitsplätze waren, stellen plötzlich fest, dass Arbeiten von zu Hause möglich ist und das sich sogar die Produktivität der Mitarbeiter erheblich erhöht und nicht wie erwartet deutlich reduziert. Unternehmen wie Heidelberger sagen die Teilnahme an der Drupa ab, in der Vergangenheit so etwas wie der heilige Gral innerhalb der Kundenkommunikation und bis vor ein paar Monaten ein Szenario das undenkbar war.
Je länger die gegenwärtige Situation anhält, desto mehr wird sich die veränderte Art der Kommunikation und Interaktion mit Kunden, Mitarbeiter und Partnern etablieren. Ein Weg zurück zu alten Mustern und Prozessen wird es nicht mehr geben. Der Prozess der Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten.
Für die Drupa bedeutet das, dass bestehende Konzepte dringend überdacht und überarbeitet werden müssen. Angefangen bei der Frage ob es unter Umständen nicht sinnvoller ist die Drupa jährlich, kleiner und an verschiedenen Orten stattfinden zu lassen bis hin zu einer Webplattform wo in Regelmäßigen Abständen innovative Webinare abgehalten werden wo Unternehmen zu bestimmten Themen ihre neuen Produkte vorstellen können.
Aber nicht nur die Drupa ist von der aktuellen Situation betroffen. Die gesamte Druckindustrie steht in den kommenden Wochen und Monaten vor einer enormen Herausforderung. Es ist bereits jetzt schon abzusehen, dass durch die weiter voranschreitende Digitalisierung die Druckvolumen nicht mehr das Niveau der „Vor-Corona“ Zeit erreichen werden. Die ohnehin geringen Margen und Profite werden weitersinken und dazu führen, dass auch Druckereien und Mediendienstleister sich an die neue Situation anpassen müssen.
Das bedeutet, Druckereien und Mediendienstleister müssen mehr denn je offen für neue Konzepte sein und vor allem ihre bestehenden Prozesse auf ein Maximum optimieren, damit sie auch in Zukunft noch Profitabel und erfolgreich arbeiten.